Homeoffice-Tools: Es ist nicht alles Gold, was glänzt...
(Open-Source-) Alternativen zu kommerziellen Messaging- und Videokonferenz-Tools
So begrenzt die aktuelle Lebenssituation aufgrund von Covid-19 aktuell ist, so unbegrenzt sind die Möglichkeiten der Kommunikation im Homeoffice. (Dienst-)Handy, privates Festnetz, Chatprogramm, E-Mail, Videokonferenzen u.v.m. – die Möglichkeiten sind breit gefächert. Die Zunahme der Homeoffice-Arbeitsplätze treibt den Einsatz von Kollaborationslösungen und Videokonferenz-Tools voran und beschert ihnen einen Boom, wie man ihn noch nie erlebt hat. Vielen Anbietern wird die steigende Beliebtheit jetzt zum Verhängnis.
Ein Blick auf bekannte Anbieter unterstreicht beispielsweise den Ansturm auf Messenger- und Videokonferenz-Tools: Slack vermeldet einen Anstieg gleichzeitig verbundener User von 10,5 auf 12,5 Millionen innerhalb weniger Tage. Microsoft Teams hat inzwischen die Marke von 44 Millionen täglichen Usern geknackt. Auch Google kommt der Boom virtueller Meetings zugute: Die Nutzung der Google-Lösung „Google Hangouts Meet“ sei heute 25 Mal höher als im Januar. Zoom konnte ebenfalls von der aktuellen Situation profitieren. Das Videokonferenz-Tool ist vor allem wegen seiner Anwenderfreundlichkeit, seiner Preisstruktur und des einfachen Deployments geschätzt. Doch gerade in puncto Sicherheit zog Zoom nun viel Kritik auf sich: Unzureichende Anrufverschlüsselung, Sicherheitslücken, Datenaustausch mit Facebook oder geleakte E-Mails und Fotos von User:innen – die Liste ist lang.
Zum Glück gibt es viele spannende Alternativen, die unter anderem auch als Open-Source-Lösung verfügbar sind. Wir haben euch jeweils drei sichere und anwenderfreundliche Messenger- und Videokonferenz-Tools herausgesucht:
Mattermost, Riot & Zulip
Die webbasierten Messaging-Lösungen Mattermost, Riot und Zulip punkten durch plattformübergreifende Verfügbarkeit. Sie haben sowohl eigene Desktop-Clients als auch Clients für Mobilbetriebssysteme. Direktnachrichten, Gruppennachrichten, Archive und Datenversendung sind bei allen drei Anwendungen verfügbar. Riot bietet darüber hinaus auch Video- und Internettelefonie an. Diese Funktionen sind bei Mattermost und Zulip bisher nur eingeschränkt verfügbar. Auch bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kann Riot punkten, die anderen beiden Dienste verfügen über eine Transportverschlüsselung. Wer genaueres über die jeweiligen Anbieter erfahren möchte, wird [hier...] fündig.
Jitsi Meet, Kopano Video Meetings und Mikogo
Jitsi umfasst mehrere Open-Source-Projekte, mit denen man auf einfache Weise sichere Videokonferenzen durchführen kann. Es wurde 2018 von 8x8 übernommen. Die quelloffene Software Jitsi Meet ermöglicht Videokonferenzen mit einem oder mehreren Teilnehmenden. Neben dem Video- bzw. Audiochat bietet Jitsi Meet außerdem die Funktionen der Desktop-Freigabe und des Screen-Sharings bestimmter Fenster, um Inhalte zu präsentieren. Zusätzlich steht eine integrierte Chat-Funktion zur Verfügung, um textbasierte Inhalte mit anderen Teilnehmenden zu teilen. Neben dem Webinterface ist Jitsi Meet ebenfalls als App über Android und iOS verfügbar.
Die endgerätunabhängige Software Kopano Video Meetings wurde für den Einsatz in Unternehmen entwickelt und erlaubt „Peer to Peer“ verschlüsselte Kommunikation. Sie kann innerhalb einer Private Cloud ausgerollt werden. Zu den Funktionen zählen Video und Audio Gespräche, Eins-zu-Eins-Gespräche sowie Gruppenanrufe.
Über Mikogo kann der eigene, ausgewählte Bildschirminhalt angezeigt und somit anderen, authentifizierten Nutzer:innen zugänglich gemacht werden. Eine Fernsteuerung des Bildschirms ist bei diesem Anbieter ein großer Pluspunkt. Der Präsentierende kann, nach Zuteilung der notwendigen Rechte, die Kontrolle über einen anderen Computer übernehmen und umgekehrt. Mit der integrierten Whiteboard -Funktion kann der Präsentierende außerdem Bildschirminhalte auszeichnen oder mit Bemerkungen versehen. Die Sperrung und Freigabe von Teilnehmenden, die Aufzeichnung von Sitzungen und ein Sitzungsplaner zählen ebenfalls zu nützlichen Funktionen.
Mehr Infos über diese Anbieter gibt's [hier...].
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Und noch ein Letztes:
Wer über vollste Datensouveränität verfügen möchte, sollte einen eigenen Server aufsetzen (lassen). Wem das Know-How oder auch die benötigte Zeit fehlt dies zu tun, kann bei vielen Anbietern eigene Server hosten lassen. Auch wir kümmern uns um die Einrichtung, die individuelle Konfiguration, den laufenden Betrieb und die benötigte Power. Für Fragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung!
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