03.05.2021 - Tags:
KI

Herausforderungen bei Mobilitätsdaten

Längst hat die Digitalisierung im Mobilitätssektor Einzug gehalten und bringt steigende Anforderungen an die Sicherheit von Prozessen und Systemen. Der frühzeitige Einbezug passender Schutzmaßnahmen ist dabei für viele Institutionen Pflicht. Normen und Standards beschreiben allgemeine sowie spezifische Anforderungen, die an ein Managementsystem für Informationssicherheit (ISMS) gestellt werden. Aber auch das Sammeln und Zusammenführen von Mobilitätsdaten gestaltet sich als herausfordernd.

Als Unternehmensbereich der Theis Consult GmbH, die als Ingenieurbüro im Mobilitätssektor tätig ist, setzen wir uns tagtäglich mit der Relevanz von Daten im Mobilitätssektor auseinander.  Daten sind für die Mobilität der Zukunft ein Schlüssel zum Erfolg. Sie können Mobilität sicherer, sauberer und multimodal gestalten. Während im ländlichen Raum das Angebot des ÖPNV oft noch nicht ausreicht, sind die Angebote in den Städten noch nicht oder nur ungenügend miteinander vernetzt. Für beide Herausforderungen bieten sich digitale Lösungen an. Doch das Sammeln und Zusammenführen von Mobilitätsdaten gestaltet sich als herausfordernd. Ein einfacher Ausbau der Infrastruktur ist wenig zielführend. Es sind vielmehr Lösungen gefragt, die das gesamte Mobilitätsgeschehen örtlich, regional sowie überregional im Blick behalten und dadurch plan- und lenkbar machen. Das gelingt nur, wenn Mobilitätsströme universal erfasst werden. Diese lassen sich in der Theorie bestens durch digitale Daten abbilden. Aktuelle und zuverlässige Mobilitätsinformationen in Echtzeit ermöglichen den Mobilitätsteilnehmer:innen, ihre Fahrt optimal planen zu können.

Der Anspruch an die Vertraulichkeit von Daten und Telekommunikation ist dabei sowohl von Seiten der Wirtschaft als auch von Seiten der Verbraucher:innen hoch. Zuverlässigkeit, Sicherheit und hohe Verfügbarkeit sind zugleich die wichtigsten Qualitätsmerkmale. Nicht zuletzt aus diesem Grund zählt der Bereich „Transport und Verkehr“ zu den Kritischen Infrastrukturen (KRITIS), für die besondere Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind. Das BSI hat hierfür bereits vor 25 Jahren damit begonnen die IT-Grundschutz-Standards zu erarbeiten, nach denen auf europäischer und nationaler Ebene Vorgaben für die Praxis entstanden sind. Normen und Standards beschreiben allgemeine sowie spezifische Anforderungen, die an ein Managementsystem für Informationssicherheit gestellt werden. Den Kommunen, den Verwaltungen des Deutschen Bundestages und der Landesparlamente, den Rechnungshöfen von Bund und Ländern sowie den Beauftragten für den Datenschutz in Bund und Ländern wird die Anwendung der Leitlinie für die Informationssicherheit empfohlen.

Aktuell zählen u.a. Sensoren auf oder an einer Straße die Zahl vorüberfahrender Fahrzeuge. Möglich ist auch eine Erfassung des Verkehrsaufkommens, z.B. über die Standortbestimmung digitaler Tachometer, die für neuzugelassene LKW bereits vorgeschrieben sind. Zukünftig werden weitere Daten durch kooperative, vernetzte und automatisierte Fahrzeuge hinzukommen. Als nationaler Zugangspunkt für Mobilitätsdaten gibt es in Deutschland bereits den sog. Mobilitäts Daten Marktplatz, der in den kommenden Monaten zusammen mit der mCloud in die Mobilitätsdatenplattform überführt werden soll. Auch Kommunen, Städte und Länder sammeln bereits (lokale) Daten. Durch die hierarchisch gegliederten Zuständigkeiten kümmert sich jede:r jedoch hauptsächlich um die eigenen Gebiete, es fehlen Kapazitäten und das Knowhow. Zusätzlich bereiten zu lange Latenzzeiten Schwierigkeiten oder die Daten sind nicht genau genug. Eine verlässliche und flächendeckende Erfassung von Mobilitätsdaten ist nicht möglich, ein Austausch zwischen den Telematiksystemen aufwendig. Auch die im Kontext der KRITIS-Sektoren entstandenen Anforderungen und Aufgaben ziehen einen nicht unerheblichen Aufwand nach sich. Sie haben Auswirkungen auf alle Planungsschritte eines infrastrukturtechnischen Projektes, die Rollen der Akteure sowie der Planung und Umsetzung innerhalb dieser. Die Gesamtheit aus infrastrukturellen, organisatorischen, personellen und technischen Komponenten benötigen u.a. Datenschutzkonzepte, Erstellung allgemeiner und spezieller Leit- und Richtlinien sowie eines oder mehrerer Sicherheitskonzepte, Risikoanalysen, Notfallmanagement, Schulungen, Sensibilisierungen u.v.m. Jede Organisationsebene muss sich im Bereich der Informationssicherheit Verantwortlichkeiten stellen. Das Outsourcen entsprechender Leistungen ist somit für viele Unternehmen eine zeit- und kostensparende attraktive Möglichkeit.

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